EHEC in Bockshornsprossen

Im Juli 2011 wurde der „offizielle“ Keimherd bekanntgegeben: Bockshornklee-Saatgut zur Sprossenzucht mit Herkunft Ägypten sei ursächlich für den EHEC-Ausbruch gewesen.
Mit 100%iger Sicherheit lässt es sich jedoch nicht nachweisen, ob tatsächlich das Saatgut für den EHEC-Ausbruch verantwortlich war, oder ob Hygienemängel im Betrieb, die Bewässerung des Saatgutes mit Brunnenwasser, oder eventuell ein ganz anderes Lebensmittel zur EHEC-Krise führte.

Für uns ein Grund, die umfangreichen EHEC Untersuchungen fortzuführen. Auch wenn es noch nie einen postitiven Befund bei den vielen Untersuchungen gab, gehört die Rohwarenanalyse auf EHEC-Keime weiterhin im Standardprüfprogramm für Bockshornkleesaat (jede Herkunft) und für Rohmaterialien aus Ägypten – dem mutmaßlichen Ursprungsort des betroffenen Bio-Bockshornklee-Saatgutes.

Zur Erinnerung: Schon zum Zeitpunkt des Ausbruchs konnte EDORA umfangreiche Analysen vorweisen und somit einer Hysterie entgegenwirken.

Hintergrund: Bockshornkleesaat (Bestandteil vieler Currymischungen) wird auch in Form getrockneter Saatkörner verwendet, meist vermahlen.
Ein Unterschied zum Saatgut ist sicherlich, dass das Gewürz Bockshornkleesaat als Lebensmittel und somit mit größter Sorgfalt, gerade in Hinsicht auf die Lebensmittelhygiene, hergestellt, verarbeitet und abgepackt wird.
[das erkennt man auch daran, dass im Lebensmittelbetrieb ausschließlich Trinkwasser Verwendung finden darf, das Saatgut anscheinend aber mit Brunnenwasser zur Keimung gebracht wurde.]

EDORA lässt jede Rohwarenpartie (Charge) intensiv untersuchen.
Somit wird auch jede Partie EDORA-Bockshornkleesaat (Herkunftsland: Indien) umfangreich untersucht.
Zum Prüfumfang in der Mikrobiologie gehören auch die E.Coli (Escheria Coli)-Bakterien: dies ist die Baktiengruppe, zu der auch das Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC*) Bakterium gehört.
Zusätzlich lassen wir auf EHEC untersuchen mit dem selbstverständlichen Resultat, dass diese nicht nachweisbar sind. Um ganz sicher zu gehen lassen wir die gemahlene und die ganze Ware untersuchen und werden auch in Zukunft bei Bockshornkleesaat (der bei EDORA übrigens nicht aus Ägypten stammt) jede Charge zusätzlich auf EHEC untersuchen lassen. Ferner werden auch andere Rohstoffe stichprobenhaft auf EHEC untersucht.
Bisher gab es noch keine Funde. [Nach den uns vorliegenden Informationen wurde generell in Gewürzen bisher kein EHEC nachgewiesen].

Bisher belegen sämtliche Analysen [die wir hier auch seit 2008 unter „aktuelle Analyseberichte“ veröffentlichen], dass alle E.Coli-Stämme zusammen gerechnet einen Gehalt von < 10 KBE/g haben, d. h. unter der Bestimmungsgrenze liegen.

Wir haben seit Beginn des EHEC-Ausbruchs intensiv mit unserem Labor über ein eventuelles Risiko diskutiert und alle historischen Untersuchungen nochmals ausgewertet. Wir kommen somit zum gleichen Ergebnis wie die fachliche Stellungnahme von Dr. Gero Beckmann [2.909 KB] , dass hier kein Gefährdungspotential besteht.

Herkunft Ägypten: Ägypten ist eigentlich kein typisches Anbaugebiet für Bockshornkleesaat. Ägypten ist im Gewürzbereich
spezialisiert auf Kräuter und Zwiebel. Diese Artikel bezieht EDORA hauptsächlich aus deutschem oder europäischen
Anbau. Ausnahme: ägyptische Minze, Bio-Fenchel (Analysen siehe oben).

* Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) sind bestimmte krankheitsauslösende Stämme des Darmbakteriums Escherichia coli (E. coli).